Das verfahrenstechnische Berufsfeld umfaßt viele Wirtschaftszweige und bietet dementsprechend vielfältige Aufgaben und Tätigkeiten innerhalb der einzelnen Unternehmen. Zudem sind Lösungen verfahrenstechnischer Aufgaben meist nur durch interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team mit Chemikern, Physikern, Biologen und Werkstoffwissenschaftlern zu finden.
Aufgrund der breit gefächerten Einsatzgebiete sind die Berufsaussichten für Verfahrensingenieure nach wie vor gut. Einige Tätigkeitsfelder sollen im folgenden kurz skizziert werden.
Etwa 15% der Verfahrensingenieure arbeiten in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Industrie, privater und staatlicher Institutionen sowie an Wissenschaftlichen Hochschulen
Diesem Bereich sind außerdem zuzuordnen:
Anforderungsprofil: Voraussetzung für ein solche Tätigkeit sind Freude an wissenschaftlicher Arbeit, Neigung zu Theorie, Experiment und Konstruktion, Eignung zu kooperativer Zusammenarbeit mit Fachleuten aus anderen Disziplinen, Interesse an der Erschließung von technisch-wissenschaftlichem Neuland und ggf. der technisch-wissenschaftlichen Lehrtätigkeiten sowie die Beherrschung von Fremdsprachen, zumindest sind gute Englischkenntnisse gefragt.
Verfahrensingenieure in Planung, Konstruktion, Apparate- und Anlagenbau Etwa 30% der Verfahrensingenieure arbeiten in Planungs- und Konstruktionsabteilungen der verfahrenstechnischen Industrie, des Maschinen-, Apparate- und Anlagenbaus.
Anforderungsprofil: Hierzu benötigt der Verfahrensingenieur die Befähigung zu Planungs- und Organisationsaufgaben, die Eignung und Neigung für technische-wissenschaftliche Berechnungen, Abstraktionsvermögen, die Befähigung zu planerisch-konstruktiver Ingenieurarbeit, breite Kenntnisse der Grundlagenfächer und der Nachbardisziplinen, Teamfähigkeit, Verhandlungsgeschick, einen Blick für die ökonomischen, ökologischen und soziologischen Wechselwirkungen der Technik und die Bereitschaft zum Reisen und zu Auslandsaufenthalten.
Etwa 35%, der größte Teil aller Verfahrensingenieure, arbeiten in Betrieb und Produktion. In diesem Bereich
Anforderungsprofil: Voraussetzung für diese Tätigkeit sind Eignung zur Organisation und Menschenführung in Verbindung mit der Bereitschaft zur Verantwortung für Sicherheit, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit sowie Kreativität, Abstraktionsvermögen und breite Grundlagenausbildung.
Etwa 5 bis 10% der Verfahrensingenieure arbeiten in Einkauf und Verkauf. Verfahrensingenieure auf diesem Tätigkeitsfeld
Anforderungsprofil: Geeignet für diese Tätigkeit sind Verfahrensingenieure mit Kontaktfreudigkeit, Verhandlungsgeschick Anpassungsfähigkeit und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Die Beherrschung von Fremdsprachen ist erforderlich, um im Außendienst im In- und Ausland beim Kundengespräch erfolgreich zu sein.
Ein Anteil von 5 bis 10% der Verfahrensingenieure nimmt Managementaufgaben wahr. Sie führen Unternehmen und haben leitende Funktionen inne; sie sind in Verbänden (Industrieverbände, technisch-wissenschaftliche Vereine, Industrie- und Handelskammern u.ä.) tätig.
Anforderungsprofil: Für diese Tätigkeit sind Befähigung zu Integration und Kooperation im Zusammenwirken mit Menschen verschiedener Herkunft und Ausbildung gefragt, besondere Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft, die Befähigung zur Wahrnehmung strategischer Planungs-, Organistations- und Führungsaufgaben, Kenntnisse der Volks- und Betriebswirtschaft- und Wirtschaftsrechtes Engagement in Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik.
Etwa 1 bis 5% der Verfahrensingenieure arbeiten in der Verwaltung, bei Behörden (in Ministerien, Gewerbeaufsichtsämtern) und in der Technischen Überwachung. Sie prüfen die von der Industrie zur Genehmigung eingereichten Anträge und technischen Dokumente auf die Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Umweltschutz, prüfen und überwachen im Betrieb befindliche Industrieanlagen und Apparate etc. Im Patentwesen, d.h. in Patentstellen der Industrie, als Patentanwälte oder in Patentämtern, bearbeiten, prüfen und begutachten sie Patentanmeldungen.
Anforderungsprofil: Diese Tätigkeit erfordert ein breites Grundlagenwissen und Abstraktionsvermögen, den Blick für technisch-wissenschaftliche, ökologische, ökonomische und soziale Zusammenhänge, technisches Einfindungsvermögen, Kenntnisse im Verwaltungs- und Rechtswesen in den Bereichen Sicherheitswesen, Arbeitsschutz, Patentrecht usw. Diese Aufzählung von Tätigkeitsfeldern ist aufgrund der vielseitigen Ausbildung des Verfahrensingenieurs und der dynamischen Entwicklung des Gebietes der Verfahrenstechnik nicht abgeschlossen, da ständig neue Tätigkeitsgebiete entstehen.
Wie die Auflistung zeigt, finden sich Verfahrensingenieure in vielen unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Das technische Handeln ist in seiner Struktur in der Regel durch zwei Merkmale gekennzeichnet.
Je nach Eigenart des betreffenden Tätigkeitsfeldes sind die Aufgaben mehr durch das eine oder andere der beiden Merkmale gekennzeichnet.
Besonderes Verständnis wird von Verfahrensingenieur auch für allgemeine Problemstellungen verlangt. So sind Fragen des Umweltschutzes, der Sicherheit und des Recycling Arbeitsgebiete der Verfahrenstechnik. Ökologische Gegebenheiten sind zu beachten und bestimmen auch die Ziele verfahrenstechnischer Entwicklungsarbeit.
Die komplexen Problemstellungen, die breite Auffächerung auf verschiedene Industriezweige und die differenzierten Arbeitsgebiete machen deutlich, daß der Verfahrensingenieur imstande sein muß, Probleme in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu lösen. Wechselbeziehungen bestehen in ausgeprägter Form - außer mit den klassischen Ingenieurwissenschaften - zu Chemie und Physik, darüber hinaus zu Biologie, Pharmazie und Medizin. Die verantwortliche Umsetzung rechtlicher Vorgaben verlangt auch in diesem Bereich eine ausreichende Orientierungsfähigkeit.
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