Chemie und Petrochemie

Ob in Beruf oder privater Sphäre, ständig sind wir von Chemieprodukten umgeben, sei es das Gehäuse unseres Computers, der Sitzbezug eines Stuhles, auf dem wir gerade sitzen, der Teppichboden unsere Kleidung usw.
Alle diese Produkte sind bei ihrer Herstellung meist mehrfach "durch die Hände des Verfahrensingenieurs" gegangen. Insbesondere in den ersten Veredelungsschritten ihrer Entstehungsgeschichte haben sie großtechnische, verfahrenstechnische Anlagen durchlaufen. So wird z.B. das Erdöl durch "Destillation" zerlegt, und die einzelnen Fraktionen wie Vergaserkraftstoffe, Dieselöl, Kerosin, Aromate, hochmolekulare Rückstände usw. mittels vielfältiger anderer Grundverfahren weiterbehandelt.
Aus den hochmolekularen Bestandteilen erhält man durch eine katalytische chemische Umwandlung, das "Cracken", ein Gemisch aus Stoffen niedriger Molmasse, die, aufgetrennt durch gezielte Reaktionen zu neuen Produkten umgesetzt und zu Kunststoffen, Chemikalien, Farbstoffen, Pharmazeutika, Waschmittel usw. weiterverarbeitet werden.
Die "ersten Veredelungsschritte" werden meist in kontinuierlich arbeitenden Anlagen mit sehr großen Mengendurchsätzen vorgenommen, von einigen 100 000 t/Jahr bis zu Millionen t/Jahr, Anlagen, die als - technisch optimierte - Einstranganlagen konzipiert sind.
Bei hochwertigen, durch eine vielstufige Veredelung erzeugten Feinchemikalien, wie z.B. Farbstoffen, sind die Anlagen nach anderen Konzeptionen aufgebaut, auch deshalb, weil die Produktionsmengen deutlich kleiner sind. So findet man bei hochwertigen Spezialitäten auch heute noch Anlagen, die absatzweise betrieben werden und gelegentlich auch Mehrzweckanlagen, bei denen in einer "Garnitur" (z.B. Rührreaktor mit Zubehör) ein ganzes Bündel von Spezialitäten "gekocht" wird.

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